Dennys Service Tipp: Klimaservice

Dennys Service Tipp für Autofahrer #12: Coole Sache! Tipps zur richtigen Wartung & Pflege der Klimaanlage

Wie jedes andere System im Fahrzeug benötigt auch Eure Klimaanlage eine regelmäßige Wartung. Diese sollte jährlich durchgeführt werden. So stellt Ihr sicher, dass die Anlage in allen Betriebszuständen ordnungsgemäß funktioniert. So lässt sich auch vermeiden, dass die Klimaanlage unnötigen Belastungen und Verschleiß ausgesetzt wird. In unserem Servicetipp zeigen wir Euch, worauf Ihr unbedingt achten sollt:

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Unterschiedliche Service-Angebote – darauf solltet Ihr achten:

Viele Werkstätten bieten Klima-Checks, Klimaservices oder Klimaanlagenprüfungen an, dabei variiert der Leistungsumfang genau wie die Bezeichnungen. Insbesondere der Austausch des Kältemittels, das von vielen Werkstätten als Klimaservice bezeichnet wird, ist aus unserer Sicht als Klimaservice definitiv nicht ausreichend. Insgesamt dauert eine vollwertige Klimaanlagenwartung etwa 45 bis 60 Minuten (je nach Fahrzeugtyp). Dies heißt auch, dass bei kostenlosen Lockangeboten Vorsicht geboten ist. Unsere Werkstattpartner berichten immer wieder von Kunden, die bei solchen Angeboten keinen guten Service erfuhren oder der Anbieter zu dem Schluss kam, dass die Klimaanlage aus irgendeinem Grund eine teure Reparatur benötigte. Eine Klimaanlagenwartung ist immer die Wartung bzw. Kontrolle eines funktionierenden Systems. Damit das so bleibt und die Klimaanlage auch in der bevorstehenden Saison einwandfrei arbeitet, empfehlen wir, jährlich eine vollwertige Klimaanlagenwartung durchzuführen, die die folgenden Arbeitsschritte beinhaltet:

1. Vorgespräch bei der Fahrzeugannahme

Ein sorgfältiges Vorgespräch klärt den letzten Wartungszeitpunkt und –umfang und Hinweise auf Fehler im Klimasystem. Vielleicht hattet Ihr die Klimaanlage in den letzten Tagen auch schon eingeschaltet und dabei habt Ihr einen spürbaren Leistungsabfall, eine auffällige Geräuschentwicklung oder unangenehme Gerüche bemerkt. Dies solltet Ihr Eurer Werkstatt unbedingt mitteilen, denn diese Symptome können wertvolle Hinweise auf mögliche Probleme im Klimasystem geben. Noch vor Ort bei der Fahrzeugannahme sollte der Werkstattmitarbeiter die aktuelle Kühlleistung anhand der Luftaustrittstemperatur messen, um einen exakten Vergleichswert für den Zustand nach der Wartung zu haben.

2. Sichtprüfung des Klimasystems

Als erstes erfolgt bei einer vollwertigen Klimaanlagenwartung eine Sichtprüfung aller einsehbaren Komponenten, Leitungen und Anschlüsse. Hierbei wird geprüft, ob Beschädigungen durch äußere Einflüsse wie Steinschlag, Oxidation oder Verschmutzung vorliegen. So sammelt sich bei älteren Fahrzeugen zwischen Kondensator und Kühler oft Schmutz an, der den Luftstrom verringert. Dies führt zur Erhöhung des Anlagendruckes, was die Lebensdauer von Schlauchverbindungen und Kompressor beeinträchtigt. Zudem sollten Kühler- und Kondensatorleistung sowie der Riementrieb des Kompressors geprüft werden.

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3. Prüfung der Qualität von Kältemittel und Öl

Oft werden falsche Kältemaschinenöle in der Klimaanlage verwendet, unerlaubte Additive eingesetzt oder es wird bei der Suche nach einem Leck im Klimakreislauf zu viel oder qualitativ schlechte UV-Lecksuchflüssigkeit verwendet. Dies verringert die Lebensdauer des Kompressors und ist einer der Hauptgründe für seinen Ausfall. Zusätzlich sollte geprüft werden, ob sich Wasser oder Verunreinigungen im Kältemittel befinden. Diese geben ebenfalls Hinweise auf ein Leck oder Verschleiß und drohende Probleme, die bei Nichtentdecken zu gravierenden Schäden bis hin zum Kompressorausfall führen können – eine oft vermeidbare, teure Reparatur an der Fahrzeugklimaanlage. Dies wird überprüft, in dem beim Absaugen des Kältemittels ein Schauglas vorgeschaltet wird.

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4. Der Kältemittelwechsel: Absaugen, Dichtheitsprüfung, Befüllung

Das Kältemittel samt Feuchtigkeit wird mit Hilfe eines Klimaservicegerätes aus der Klimaanlage entfernt. Abgesaugte Mengen an Kältemittel und Kompressoröl sind mit der Sollmenge zu vergleichen: eine deutliche Differenz deutet auf Leckagen hin, die sich mittels Dichtheitsprüfung aufspüren lassen. Danach wird das System wieder mit den korrekten, vom jeweiligen Hersteller vorgegebenen Sollmengen befüllt.

5. Klimaanlage auf subjektive Beeinträchtigungen prüfen

Profis prüfen eine Klimaanlage auch auf subjektive Faktoren wie beispielsweise die Luftzuführung oder Gerüche und Geräusche. Gerade Klimaautomatiksysteme können über ein sehr komplexes System von Luftkanälen verfügen, um einen hohen Luftaustausch bei geringst möglicher Geräuschentwicklung in der Fahrgastzelle zu gewährleisten. Daher sollte auch die Luftzuführung und -verteilung in den Innenraum geprüft werden.

6. Filterwechsel

Bei der Klimaanlagenwartung sollte auf jeden Fall auch ein Austausch des Innenraumfilters erfolgen, denn oft werden diese Filter bei der normalen Fahrzeugwartung nicht ausgetauscht. Stark verschmutzte Innenraumfilter beeinträchtigen die Frischluftzufuhr und verursachen eine schlechte Kühlleistung. Außerdem erhöht der Luftstromwiderstand die Belastung des Gebläsemotors und reduziert somit dessen Lebensdauer bzw. führt zu einer Beschädigung am Drehzahlregler des Gebläsemotors.

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7. Überprüfung des Trockners, Reinigen des Verdampfers

Bei Klimasystemen mit Expansionsventil sollte spätestens alle zwei Jahre auch der Filtertrockner erneuert werden, da er nur begrenzt aufnahmefähig ist. Ist ein Filtertrockner gesättigt, steigt der Feuchtigkeitsgehalt im Kältemittelkreislauf und reagiert chemisch mit Kältemittel und Kompressoröl zu aggressiven Säuren, die die Systemkomponenten angreifen. Wurden eingangs unangenehme Gerüche bei laufender Klimaanlage festgestellt, steht noch die Desinfektion des Verdampfers an. Hier lagern sich häufig Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen ab, die im feuchtwarmen Klima optimale Bedingungen vorfinden.

8. Ausgangskontrolle, Dokumentation

Zuletzt erfolgt die Ausgangskontrolle, bei der wiederum die Luftaustrittstemperatur zur Beurteilung der Leistung gemessen und mit dem ermittelten Wert vor der Klimaanlagenwartung verglichen wird. Ausführungsdatum, Füllmengen und Informationen zu eventuell eingebrachtem Kontrastmittel werden zum Abschluss dokumentiert und sollten idealerweise auch auf einem Aufkleber im Motorraum vermerkt werden.

Die Vorteile einer korrekt gewarteten Klimaanlage:

  • Längere Lebensdauer und geringere oder keine teuren Reparaturen
  • Geringerer Kraftstoffverbrauch, da das System nicht die ganze Zeit mit voller Leistung arbeitet
  • Bessere Umweltverträglichkeit durch weniger Abgase und geringere Kältemittelemissionen
  • Höherer Komfort durch leiseren Betrieb, optimalere Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung sowie eine gereinigte Innenraumluft, die der Gesundheit und Sicherheit der Fahrzeuginsassen zugutekommt
  • Reduktion der Gewährleistungskosten bei frühen Reparaturen oder Servicearbeiten für denselben Kunden