Best Practice beim Glühkerzenaustausch - Wartungshinweise für Werkstätten

Technische Entwicklung und Funktion

Im Gegensatz zu Ottomotoren, die über Zündkerzen gezündet werden, erfolgt die Verbrennung im Dieselmotor durch Selbstzündung des Kraftstoff-Luft-Gemischs unter hohem Druck. Glühkerzen unterstützen diesen Prozess insbesondere bei niedrigen Temperaturen, indem sie die Brennkammer lokal vorwärmen.
Seit ihrer Einführung in den 1920er Jahren hat sich das Design der Glühkerze stetig weiterentwickelt: Von den ersten, einfach gewickelten Heizwendeln über ummantelte Spulen in den 1970er Jahren bis hin zu doppelt gewickelten Spulen, Keramikglühkerzen und Schnellstartsystemen in den Folgejahrzehnten. Die heute gängigen Hochleistungsglühkerzen verbinden kurze Aufheizzeiten mit hoher thermischer Belastbarkeit.

Wartungsbedarf: Kein Intervall, aber klare Anzeichen

Im Gegensatz zu Zündkerzen sind für Glühkerzen in der Regel keine festen Wechselintervalle definiert. Ihr Verschleiß orientiert sich primär an der Anzahl der Heizzyklen, nicht an der Laufleistung. Neben jedem Motorstart können auch aktive Phasen der Abgasnachbehandlung (z. B. Dieselpartikelfilter-Regeneration) zusätzliche Zyklen verursachen.
Insbesondere seit der Pandemie haben sich Fahrprofile verändert: Kürzere Strecken und seltenere Einsätze führen dazu, dass Dieselmotoren ihre Betriebstemperatur seltener erreichen. In der Folge müssen Glühkerzen häufiger eingreifen – auch zur Unterstützung der Abgasnachbehandlung. Dies erhöht die thermische Belastung und beschleunigt den Verschleiß.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Glühkerzen nun auch eine Rolle bei der Regeneration des Dieselpartikelfilters spielen, indem sie vorübergehend die Temperatur der Abgase erhöhen, damit diese den im Filter aufgefangenen Ruß verbrennen können. Bei Fahrzeugen, die nur kurze Strecken zurücklegen, müssen sie daher besonders hart arbeiten, um den Prozess zu aktivieren, der bei Fahrzeugen, die längere Strecken zurücklegen, auf natürliche Weise während des Betriebs ablaufen würde. Kurz gesagt: Obwohl Fahrzeuge in der Regel weniger genutzt werden, müssen die Glühkerzen härter arbeiten. Dies bedeutet, dass sie häufiger ausgetauscht werden müssen.

Warnsignale ernst nehmen – Glühkerzen gezielt prüfen

Mögliche Störungen im Glühkerzensystem machen sich in der Praxis auf unterschiedliche Weise bemerkbar: Die Bandbreite reicht von Startproblemen bei kaltem Motor bis hin zur fehlgeschlagenen Regeneration des Dieselpartikelfilters. Obwohl Glühkerzen vergleichsweise kleine Bauteile sind, haben sie einen erheblichen Einfluss auf das Startverhalten, die Emissionskontrolle und die Gesamtleistung des Motors.
 

(v.l.n.r.) Kohlenstoffablagerungen, die in der Regel durch unverbrannten Kraftstoff verursacht werden, Aufgebrochene Sondenspitze, ebenfalls verursacht durch übermäßige Spannung, Verbogener oder gebrochener Anschluss, verursacht durch zu festes Anziehen bei der Installation, Aufgequollener Glühstab aufgrund übermäßiger Spannung, die durch die Kerze fließt    

Ein stabiler und effizienter Betrieb setzt daher voraus, dass ausschließlich qualitativ hochwertige Komponenten verbaut werden – idealerweise in OE-Qualität. Die Verwendung von Glühkerzen eines erfahrenen Erstausrüsters wie DENSO trägt entscheidend zur Betriebssicherheit und zum Schutz nachgelagerter Systeme bei.
Weitere Hinweise auf Defekte oder vollständigen Ausfall von Glühkerzen ergeben sich unter anderem im Rahmen von Diagnosetests, wie sie im Zuge der Abgasuntersuchung durchgeführt werden, sowie durch Warnmeldungen im Kombiinstrument des Fahrzeugs.

Typische Ausfallursachen und empfohlene Diagnoseschritte

In der Regel werden die meisten Defekte an Glühkerzen durch übermäßige Spannung und/oder Hitze verursacht. Obwohl sie für einen Betrieb zwischen 850 und 1.100 Grad Celsius ausgelegt sind, kann es zu einer Überhitzung kommen, wenn der Stromfluss zur Glühkerze aufgrund eines defekten Relais und/oder Reglers zu lange aufrechterhalten wird. Dies führt dazu, dass die Glühkerze aufquillt, splittert oder platzt und sofort ausfällt. Auch ein zu früh eingestellter Einspritzzeitpunkt oder undichte Injektoren können die Brennraumtemperatur kritisch erhöhen.
Daher sollte bei einem Glühkerzenausfall immer das komplette System überprüft werden – einschließlich Steuergerät, Relais, Verkabelung und Einspritzanlage. Nur so lassen sich Folgeschäden und erneute Ausfälle vermeiden.

(v.l.n.r.) Abgebrochenes Glührohr, verursacht durch einen Defekt im Glühkerzenrelais oder eine unzureichend angezogene Glühkerze beim Einbau; Löcher, Risse oder Schmelzen der Sonde, die durch eine Vielzahl von Problemen verursacht werden können, einschließlich eines Fehlers in der Zündeinheit. Ein defektes Glühkerzenrelais kann eine Überspannung verursachen, die zur Überhitzung und Rissbildung an der Glühkerze führt; Verformtes Glührohr, verursacht durch Öl im Verbrennungsraum, in der Regel aufgrund von Motorverschleiß

Was sind die häufigsten Symptome einer defekten Glühkerze?

• Motorwarnleuchte: Ein Aufleuchten der Motorwarnleuchte ist das erste Anzeichen dafür, dass ein Defekt an der Glühkerze oder am Temperaturfühler vorliegen könnte.
• Startprobleme bei Kälte: Schwierigkeiten beim Starten des Motors, insbesondere bei kalten Temperaturen, sind ein Hinweis darauf, dass die Glühkerzen nicht schnell genug warm werden.
• Weißer Rauch beim Kaltstart: Wenn der Motor im Leerlauf weißen Rauch aus dem Auspuff ausstößt, könnte dies darauf hindeuten, dass die Glühkerzen durchgebrannt sind. Dies macht sich besonders bei Kaltstarts bemerkbar.
• Schwarzer Rauch oder erhöhter Kraftstoffverbrauch: Umgekehrt können auch schwarzer Rauch aus dem Auspuff oder ein erhöhter Kraftstoffverbrauch Anzeichen für einen Defekt der Glühkerzen sein.

Was sind die häufigsten Fehler bei Glühkerzen? 

1. Aufgequollener Glühstab aufgrund übermäßiger Spannung, die durch die Kerze fließt   
2. Aufgebrochene Sondenspitze, ebenfalls verursacht durch übermäßige Spannung    
3. Verformtes Glührohr, verursacht durch Öl im Verbrennungsraum, in der Regel aufgrund von Motorverschleiß    
4. Kohlenstoffablagerungen, die in der Regel durch unverbrannten Kraftstoff verursacht werden
5. Abgebrochenes Glührohr, verursacht durch einen Defekt im Glühkerzenrelais oder eine unzureichend angezogene Glühkerze beim Einbau    
6. Verbogener oder gebrochener Anschluss, verursacht durch zu festes Anziehen bei der Installation    
7. Löcher, Risse oder Schmelzen der Sonde, die durch eine Vielzahl von Problemen verursacht werden können, einschließlich eines Fehlers in der Zündeinheit. Ein defektes Glühkerzenrelais kann eine Überspannung verursachen, die zur Überhitzung und Rissbildung an der Glühkerze führt

Fachgerechter Einbau – saubere Gewinde, korrektes Drehmoment

Ein häufiger Fehler beim Austausch von Glühkerzen ist das Über- oder Unterdrehen beim Einschrauben in den Zylinderkopf. Beides kann zu Problemen führen – von unzureichendem Wärmekontakt bis hin zu Beschädigungen am Gewinde oder der Kerze selbst.
Ein oft unterschätzter, aber wesentlicher Arbeitsschritt ist die Vorbereitung des Gewindes mit einem geeigneten Gewindeschneidwerkzeug, bevor die Ersatzglühkerzen eingeschraubt werden. Hintergrund: In der Brennkammer lagern sich im Betrieb zwangsläufig Kohlenstoffrückstände am oberen Schaft der Glühkerze sowie im unteren Bereich des Gewindes ab.
Durch das Entfernen dieser Ablagerungen vor dem Einbau der Ersatzglühkerzen wird sichergestellt, dass diese ordnungsgemäß und ohne unnötigen Widerstand eingeschraubt werden können und für das exakte Anziehen mit dem Hersteller-spezifischen Drehmoment bereit sind.
 

Empfehlung: Qualität aus der Erstausrüstung

Trotz ihrer geringen Größe haben Glühkerzen entscheidenden Einfluss auf Motorstart, Emissionsverhalten und Fahrkomfort. Werkstätten sollten daher auf Produkte zurückgreifen, die höchste Zuverlässigkeit und thermische Beständigkeit garantieren – etwa Glühkerzen in OE-Qualität von DENSO.
Die Glühkerzen aus dem DENSO Aftermarket-Sortiment bieten dem freien Aftermarket ein umfassendes Angebot an Ersatzteilen in OE-Qualität für den Großteil des europäischen Fahrzeugbestands und sind über die DENSO-Vertriebspartner in ganz Europa erhältlich.

Weitere Informationen rund um Glühkerzen finden Sie hier, im DENSO E-Katalog sowie im Download-Bereich auf der Webseite.